Antiallergika sind Arzneimittel, die zur Behandlung und Vorbeugung allergischer Reaktionen eingesetzt werden. Sie helfen dabei, die überschießende Immunreaktion des Körpers auf eigentlich harmlose Substanzen zu unterdrücken oder zu mildern. In österreichischen Apotheken sind verschiedene Arten von Antiallergika ohne Rezept oder auf ärztliche Verschreibung erhältlich.
Antiallergika greifen an verschiedenen Stellen der allergischen Reaktionskette ein. Sie blockieren die Freisetzung von Histamin und anderen Entzündungsmediatoren, die für typische Allergiesymptome wie Juckreiz, Schwellungen und Rötungen verantwortlich sind. Dadurch werden die Beschwerden gelindert und das Wohlbefinden der Betroffenen deutlich verbessert.
Die wichtigsten Wirkstoffgruppen umfassen Antihistaminika, die Histaminrezeptoren blockieren, sowie Mastzellstabilisatoren, die die Freisetzung allergieauslösender Stoffe verhindern. Kortikosteroide wirken entzündungshemmend und immunsuppressiv, während Leukotrien-Antagonisten spezielle Entzündungsmediatoren blockieren.
Der Einsatz von Antiallergika ist bei folgenden Situationen sinnvoll:
Heuschnupfen ist in Österreich weit verbreitet und betrifft besonders viele Menschen während der Pollenzeit von Frühjahr bis Herbst. Typische Auslöser sind Gräser-, Baum- und Kräuterpollen. Die Behandlung erfolgt meist mit Antihistaminika in Tabletten- oder Nasensprayform. Für die vorbeugende Therapie eignen sich Mastzellstabilisatoren, die bereits vor Beginn der Pollensaison angewendet werden sollten.
Diese ganzjährigen Allergien erfordern oft eine Langzeitbehandlung mit Antiallergika. Hausstaubmilbenallergien sind besonders in der Heizperiode problematisch, da sich die Allergene in beheizten Räumen stark vermehren. Antihistaminika der zweiten Generation sind hier bevorzugt, da sie weniger müde machen. Bei Tierhaarallergien kann eine Kombination aus Vermeidung des Allergens und medikamentöser Behandlung notwendig sein.
Nahrungsmittelallergien können von milden Hautreaktionen bis hin zu lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schocks reichen. Häufige Auslöser in Österreich sind Nüsse, Milch, Eier und bestimmte Früchte. Die wichtigste Maßnahme ist das strikte Meiden der auslösenden Lebensmittel. Bei versehentlichem Kontakt können Antihistaminika die Symptome lindern. Bei schweren Reaktionen ist die Notfallbehandlung mit Adrenalin-Autoinjektoren lebensrettend.
Antihistaminika sind die am häufigsten verwendeten Medikamente zur Behandlung allergischer Reaktionen. Sie blockieren die Wirkung von Histamin, einem körpereigenen Stoff, der bei allergischen Reaktionen freigesetzt wird und typische Symptome wie Juckreiz, Niesen, laufende Nase und Hautausschlag verursacht.
Die älteren Antihistaminika der ersten Generation wirken zwar effektiv gegen Allergiesymptome, können jedoch starke Müdigkeit und Benommenheit verursachen. Diese Präparate überwinden die Blut-Hirn-Schranke und beeinträchtigen daher oft die Konzentrationsfähigkeit und Reaktionszeit.
Die neueren Antihistaminika der zweiten Generation bieten eine deutlich bessere Verträglichkeit bei gleicher Wirksamkeit. Sie verursachen wesentlich seltener Müdigkeit und beeinträchtigen die Fahrtüchtigkeit kaum. Diese modernen Wirkstoffe haben sich als Standard in der Allergiebehandlung etabliert.
In österreichischen Apotheken sind verschiedene bewährte Antihistaminika erhältlich:
Die meisten modernen Antihistaminika werden einmal täglich eingenommen, vorzugsweise zur gleichen Tageszeit. Die Wirkung tritt meist innerhalb von 30-60 Minuten ein und hält etwa 24 Stunden an. Bei der ersten Anwendung sollte die individuelle Verträglichkeit getestet werden, bevor Tätigkeiten ausgeführt werden, die erhöhte Aufmerksamkeit erfordern.
Lokale Antiallergika ermöglichen eine gezielte Behandlung betroffener Körperregionen mit minimalen systemischen Nebenwirkungen. Sie wirken direkt am Ort der allergischen Reaktion und bieten oft schnelle Linderung bei akuten Beschwerden.
Antihistaminika-Nasensprays wie Azelastin oder Levocabastin wirken direkt in der Nasenschleimhaut gegen Heuschnupfensymptome. Sie lindern Niesen, Juckreiz und verstopfte Nase innerhalb weniger Minuten. Kortisonhaltige Nasensprays sind besonders bei anhaltenden Beschwerden wirksam und reduzieren die Entzündung der Nasenschleimhaut nachhaltig.
Spezielle Augentropfen mit Antihistaminika oder Mastzellstabilisatoren behandeln gezielt juckende, tränende und gerötete Augen bei allergischer Konjunktivitis. Diese Präparate wirken schnell und können bei Bedarf mehrmals täglich angewendet werden, ohne systemische Nebenwirkungen zu verursachen.
Topische Antiallergika in Form von Cremes, Gels oder Lotionen lindern Hautreaktionen wie Juckreiz, Rötungen und Schwellungen. Antihistaminika-haltige Hautpräparate eignen sich besonders für kleinflächige allergische Reaktionen, während kortisonhaltige Präparate bei stärkeren Entzündungen zum Einsatz kommen. Kühlende Gele bieten zusätzlich einen angenehmen Soforteffekt bei gereizter Haut.
Cromoglicinsäure gehört zu den Mastzellstabilisatoren und verhindert die Freisetzung von Histamin aus den Mastzellen. Dieses Antiallergikum wird besonders bei allergischer Rhinitis, Asthma bronchiale und allergischer Konjunktivitis eingesetzt. In österreichischen Apotheken ist Cromoglicinsäure als Nasenspray, Augentropfen und Inhalationslösung erhältlich. Die prophylaktische Anwendung beginnt idealerweise vor der Allergensaison, da die volle Wirkung erst nach mehreren Tagen eintritt. Cromoglicinsäure ist besonders gut verträglich und eignet sich auch für die Langzeittherapie bei chronischen allergischen Beschwerden.
Kortikosteroide stellen die wirksamsten Antiallergika bei schweren allergischen Reaktionen dar. In österreichischen Apotheken sind sowohl topische als auch systemische Präparate verfügbar. Nasale Kortikosteroide wie Fluticason oder Mometason wirken lokal entzündungshemmend bei allergischer Rhinitis. Bei schweren systemischen Reaktionen werden orale Kortikosteroide kurzfristig eingesetzt. Die Anwendung sollte unter ärztlicher Kontrolle erfolgen, da bei längerer Anwendung Nebenwirkungen auftreten können. Moderne topische Präparate weisen eine geringe systemische Verfügbarkeit auf.
Kombinationspräparate vereinen verschiedene Wirkstoffe zur optimalen Allergiebehandlung. Häufige Kombinationen umfassen Antihistaminika mit abschwellenden Substanzen oder Kortikosteroide mit Antihistaminika. In österreichischen Apotheken sind beispielsweise Kombinationen aus Cetirizin und Pseudoephedrin erhältlich. Diese Präparate bieten den Vorteil einer vereinfachten Einnahme und synergistischer Wirkungen. Die Auswahl sollte individuell nach Symptomatik und Verträglichkeit erfolgen.
Die optimale Wirkung von Antiallergika hängt entscheidend von der korrekten Einnahme ab. Antihistaminika sollten regelmäßig eingenommen werden, vorzugsweise abends aufgrund möglicher Müdigkeit. Bei saisonalen Allergien empfiehlt sich der Therapiebeginn bereits vor der Pollensaison. Mastzellstabilisatoren benötigen eine mehrwöchige Anwendung bis zur vollen Wirkentfaltung. Nasensprays und Augentropfen sollten nach Anweisung dosiert werden, um Gewöhnungseffekte zu vermeiden. Die Einnahme zu den Mahlzeiten kann die Verträglichkeit verbessern.
Moderne Antihistaminika sind generell gut verträglich, können jedoch individuelle Nebenwirkungen verursachen. Häufige unerwünschte Wirkungen umfassen Müdigkeit, Mundtrockenheit und gelegentlich Kopfschmerzen. Wichtige Wechselwirkungen bestehen mit:
Bei gleichzeitiger Einnahme mehrerer Medikamente sollte stets eine pharmazeutische Beratung in Anspruch genommen werden, um potentielle Interaktionen zu vermeiden.
Ein Arztbesuch ist bei schweren allergischen Reaktionen, anhaltenden Beschwerden trotz Selbstmedikation oder bei Verdacht auf neue Allergien erforderlich. Notfallmedizinische Behandlung ist bei Anaphylaxie, Atemnot oder Kreislaufproblemen unumgänglich. Auch bei geplanter Langzeittherapie sollte ärztliche Rücksprache gehalten werden.
In österreichischen Apotheken sind viele Antihistaminika rezeptfrei erhältlich, darunter Cetirizin, Loratadin und Fexofenadin. Verschreibungspflichtig sind meist höher dosierte Präparate, Kombinationspräparate mit bestimmten Wirkstoffen und systemische Kortikosteroide. Die Abgabe erfolgt nach pharmazeutischer Beratung unter Berücksichtigung individueller Faktoren. Bei chronischen Allergien übernehmen Krankenkassen oft die Kosten verschreibungspflichtiger Präparate.