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Diabetes

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Was ist Diabetes?

Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, bei der der Blutzuckerspiegel dauerhaft erhöht ist. Diese Erkrankung entsteht, wenn der Körper entweder nicht genügend Insulin produziert oder das vorhandene Insulin nicht richtig verwerten kann. Insulin ist ein lebenswichtiges Hormon, das in der Bauchspeicheldrüse produziert wird und dafür sorgt, dass Glukose aus dem Blut in die Körperzellen transportiert wird, wo sie als Energiequelle dient.

Typ 1 und Typ 2 Diabetes

Bei Typ-1-Diabetes zerstört das Immunsystem die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse, wodurch ein absoluter Insulinmangel entsteht. Typ-2-Diabetes hingegen entwickelt sich meist schleichend und ist durch eine Insulinresistenz gekennzeichnet, bei der die Körperzellen nicht mehr ausreichend auf Insulin reagieren.

In Österreich sind etwa 600.000 Menschen von Diabetes betroffen, davon leiden rund 90% an Typ-2-Diabetes. Die wichtigsten Risikofaktoren umfassen Übergewicht, Bewegungsmangel, genetische Veranlagung, zunehmendes Alter und ungesunde Ernährungsgewohnheiten. Besonders die moderne Lebensweise trägt zur steigenden Verbreitung bei.

Symptome und Diagnose

Diabetes entwickelt sich oft schleichend, weshalb die Erkrankung häufig erst spät erkannt wird. Die klassischen Anzeichen umfassen übermäßigen Durst, häufiges Wasserlassen, anhaltende Müdigkeit und ungewollten Gewichtsverlust. Weitere Symptome können verschwommenes Sehen, langsame Wundheilung und erhöhte Infektanfälligkeit sein.

Diagnostische Verfahren

Die Diagnose erfolgt hauptsächlich durch Blutzuckermessungen. Ein Nüchternblutzucker von 126 mg/dl oder höher an zwei verschiedenen Tagen gilt als Diabetes-Indikator. Der HbA1c-Wert zeigt den durchschnittlichen Blutzuckerverlauf der letzten 8-12 Wochen und sollte bei Diabetikern unter 7% liegen.

  • Starker Durst und trockener Mund
  • Häufiges Wasserlassen, besonders nachts
  • Anhaltende Müdigkeit und Schwächegefühl
  • Ungewollter Gewichtsverlust
  • Verschwommenes Sehen

Bei Auftreten mehrerer dieser Symptome sollten Sie umgehend einen Arzt konsultieren, um eine frühzeitige Diagnose und Behandlung zu ermöglichen.

Medikamentöse Behandlung in Österreich

Die medikamentöse Behandlung von Diabetes in Österreich umfasst verschiedene wirksame Therapieoptionen, die je nach Diabetestyp und individuellen Bedürfnissen eingesetzt werden. Bei Typ-1-Diabetes und fortgeschrittenem Typ-2-Diabetes ist eine Insulintherapie unverzichtbar.

Insulin-Präparate: Kurz- und langwirkende Insuline

In österreichischen Apotheken sind verschiedene Insulintypen erhältlich. Kurzwirkende Insuline wie NovoRapid und Humalog werden zu den Mahlzeiten gespritzt, während langwirkende Präparate wie Lantus und Levemir eine kontinuierliche Basisversorgung gewährleisten. Diese Medikamente sind verschreibungspflichtig und werden von den österreichischen Krankenkassen übernommen.

Orale Antidiabetika bei Typ-2-Diabetes

Metformin gilt als Standardtherapie bei Typ-2-Diabetes und wird meist als Erstlinienbehandlung eingesetzt. Weitere wichtige orale Medikamente umfassen:

  • Glimepirid (Sulfonylharnstoff)
  • Sitagliptin (DPP-4-Hemmer)
  • Empagliflozin (SGLT-2-Hemmer)

Moderne Medikamentenklassen wie GLP-1-Agonisten und SGLT-2-Hemmer bieten zusätzliche Vorteile bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Gewichtsmanagement. Die Kostenübernahme erfolgt nach ärztlicher Verordnung durch die jeweilige Krankenkasse.

Blutzuckermessung und Hilfsmittel

Eine regelmäßige Blutzuckerkontrolle ist für Diabetiker essentiell. Moderne Blutzuckermessgeräte ermöglichen eine schnelle und präzise Bestimmung der Glukosewerte zu Hause. Die dazugehörigen Teststreifen sind speziell auf das jeweilige Gerät abgestimmt.

Moderne Messtechnologie

Kontinuierliche Glukosemessung (CGM) revolutioniert die Diabeteskontrolle durch permanente Überwachung ohne häufiges Stechen. Diese Systeme warnen vor gefährlichen Blutzuckerschwankungen und erleichtern die Therapieanpassung erheblich.

Zur Grundausstattung gehören außerdem:

  • Lanzetten und Stechhilfen für schmerzarme Blutentnahme
  • Insulin-Pens und Spritzen für präzise Dosierung
  • Kühlboxen für die ordnungsgemäße Medikamentenaufbewahrung
  • Diabetiker-Tagebücher und digitale Apps zur Dokumentation

Diese Hilfsmittel sind in österreichischen Apotheken erhältlich und teilweise erstattungsfähig. Eine fachkundige Beratung unterstützt bei der optimalen Auswahl der Produkte.

Ernährung und Lebensstil

Eine ausgewogene Ernährung bildet das Fundament einer erfolgreichen Diabetes-Therapie. Die richtige Nahrungsmittelauswahl kann Blutzuckerspitzen vermeiden und langfristig zu stabilen Werten beitragen.

Kohlenhydrate verstehen und managen

Das Zählen von Kohlenhydraten und die Berechnung von Broteinheiten (BE) helfen dabei, die Insulindosis optimal anzupassen. Eine Broteinheit entspricht etwa 10-12 Gramm Kohlenhydraten und lässt den Blutzucker um circa 30-40 mg/dl ansteigen.

Empfohlene Lebensmittel für Diabetiker

  • Vollkornprodukte mit niedrigem glykämischen Index
  • Frisches Gemüse und Obst in Maßen
  • Mageres Fleisch, Fisch und Hülsenfrüchte
  • Spezielle Diabetiker-Produkte und zuckerfreie Alternativen
  • Süßstoffe wie Stevia, Erythrit oder Xylit

Aktiver Lebensstil

Regelmäßige Bewegung verbessert die Insulinwirkung und unterstützt das Gewichtsmanagement. Bereits 150 Minuten moderate körperliche Aktivität pro Woche können signifikante Verbesserungen bewirken. Beim Alkoholkonsum ist besondere Vorsicht geboten, da Alkohol den Blutzucker unvorhersehbar beeinflussen kann.

Komplikationen vermeiden und Notfälle

Die rechtzeitige Erkennung und Behandlung von Diabetes-Komplikationen ist entscheidend für die Lebensqualität und Prognose. Unbehandelt kann Diabetes zu schwerwiegenden Langzeitfolgen führen.

Akute Notfälle erkennen

Eine Hypoglykämie (Unterzuckerung) zeigt sich durch Zittern, Schwitzen, Herzrasen und Verwirrtheit. Traubenzucker oder Glukosetabletten sollten immer griffbereit sein. Bei schwerer Unterzuckerung können Glukagon-Notfallsets lebensrettend sein.

Eine Hyperglykämie mit Werten über 250 mg/dl kann zu einem diabetischen Koma führen. Warnsignale sind starker Durst, häufiges Wasserlassen und Acetongeruch im Atem.

Langzeitkomplikationen vorbeugen

  • Regelmäßige augenärztliche Kontrollen zur Früherkennung einer Retinopathie
  • Jährliche Nierenuntersuchungen (Kreatinin, Mikroalbumin)
  • Tägliche Fußpflege und professionelle Fußuntersuchungen
  • Herz-Kreislauf-Vorsorge mit Blutdruck- und Cholesterinkontrolle

Besondere Situationen meistern

Beim Reisen sollten Medikamente im Handgepäck transportiert und bei Zeitverschiebungen die Dosierungszeiten angepasst werden. Ein ärztliches Attest erleichtert Kontrollen am Flughafen.

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