Krebs ist eine Erkrankung, bei der sich körpereigene Zellen unkontrolliert teilen und vermehren. Diese entarteten Zellen können gesundes Gewebe verdrängen und zerstören. Man unterscheidet zwischen gutartigen (benignen) und bösartigen (malignen) Tumoren. Während gutartige Tumore meist örtlich begrenzt wachsen, können sich bösartige Tumore im Körper ausbreiten und Metastasen bilden.
In Österreich sind die häufigsten Krebsarten bei Männern Prostata-, Lungen- und Darmkrebs, bei Frauen Brust-, Darm- und Lungenkrebs. Die Entstehung von Krebs ist ein komplexer Prozess, bei dem normale Zellen durch verschiedene Faktoren geschädigt werden.
Früherkennung spielt eine entscheidende Rolle bei der erfolgreichen Behandlung. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, wie sie in Österreich angeboten werden, können Krebs in frühen Stadien erkennen und die Heilungschancen erheblich verbessern.
Die moderne Krebsbehandlung umfasst verschiedene Therapieansätze, die oft kombiniert werden. Die Chemotherapie verwendet Medikamente, um Krebszellen zu zerstören oder ihr Wachstum zu hemmen. Diese Arzneimittel greifen gezielt in den Zellteilungsprozess ein und werden je nach Krebsart und Stadium individuell dosiert.
Die Strahlentherapie nutzt hochenergetische Strahlen, um Tumorzellen zu schädigen. Sie kann vor oder nach operativen Eingriffen eingesetzt werden. Operative Verfahren bleiben bei vielen Krebsarten die wichtigste Behandlungsmethode, um Tumore vollständig zu entfernen.
Die Immuntherapie aktiviert das körpereigene Immunsystem im Kampf gegen Krebszellen. Diese innovative Behandlungsmethode zeigt bei verschiedenen Krebsarten vielversprechende Ergebnisse. Kombinationstherapien, die mehrere Behandlungsformen vereinen, ermöglichen eine individuell angepasste Therapie.
Die Palliativmedizin konzentriert sich auf Lebensqualität und Schmerzlinderung, wenn eine Heilung nicht mehr möglich ist. In Österreich stehen spezialisierte Palliativstationen und ambulante Dienste zur Verfügung.
In Österreich stehen verschiedene hochwirksame Medikamente zur Krebsbehandlung zur Verfügung, die je nach Tumorart und Stadium individuell eingesetzt werden. Die moderne Onkologie unterscheidet zwischen verschiedenen Therapieansätzen, die sowohl einzeln als auch in Kombination angewendet werden können.
Zytostatika bilden das Rückgrat der klassischen Chemotherapie und hemmen das Wachstum von Krebszellen. Zu den bewährten Präparaten gehören:
Monoklonale Antikörper wie Rituximab und Trastuzumab revolutionieren die Krebstherapie durch zielgerichtete Behandlung. Rituximab wird erfolgreich bei Lymphomen eingesetzt, während Trastuzumab speziell bei HER2-positivem Brustkrebs zum Einsatz kommt. Hormontherapeutika behandeln hormonabhängige Tumoren wie Brust- und Prostatakrebs effektiv.
Tyrosinkinase-Inhibitoren blockieren spezifische Wachstumssignale in Krebszellen und bieten neue Behandlungsmöglichkeiten bei verschiedenen Tumorarten. Alle Krebsmedikamente sind streng verschreibungspflichtig und ausschließlich über Apotheken oder Krankenhäuser erhältlich. Die österreichischen Krankenkassen übernehmen in der Regel die Kosten für zugelassene Krebstherapien nach entsprechender ärztlicher Verordnung.
Die supportive Therapie spielt eine entscheidende Rolle bei der Krebsbehandlung, da sie Nebenwirkungen lindert und die Lebensqualität der Patienten erheblich verbessert. Eine umfassende Begleitmedikation ermöglicht es vielen Betroffenen, ihre Therapie besser zu tolerieren.
Übelkeit und Erbrechen gehören zu den häufigsten Nebenwirkungen einer Chemotherapie. Moderne Antiemetika bieten wirksame Linderung:
Zur Mukositis-Prophylaxe stehen spezielle Mundspülungen und Gele zur Verfügung, die Schleimhautentzündungen vorbeugen. Immunsystem-stärkende Präparate unterstützen die körpereigenen Abwehrkräfte während der intensiven Behandlungsphase.
Angepasste Schmerztherapie mit modernen Analgetika ermöglicht eine effektive Schmerzkontrolle. Hochwertige Nahrungsergänzungsmittel gleichen therapiebedingte Mangelzustände aus und unterstützen den Erhalt der körperlichen Kraft während der gesamten Behandlungsdauer.
Eine Krebsdiagnose verändert das Leben grundlegend. Neben der medizinischen Behandlung ist es wichtig, den Alltag bestmöglich zu gestalten und die Lebensqualität zu erhalten. Mit der richtigen Unterstützung und Information können Betroffene lernen, mit der Erkrankung umzugehen.
Krebstherapien können verschiedene Nebenwirkungen verursachen, die den Alltag beeinträchtigen. Übelkeit, Müdigkeit, Hautprobleme oder Haarausfall sind häufige Begleiterscheinungen. Wichtig ist, diese Symptome ernst zu nehmen und frühzeitig mit dem Behandlungsteam zu besprechen. Viele Nebenwirkungen lassen sich durch geeignete Medikamente und Pflegemaßnahmen lindern.
Eine ausgewogene Ernährung spielt eine zentrale Rolle während der Krebsbehandlung. Sie kann helfen, das Immunsystem zu stärken und die Therapie besser zu vertragen. Oft verändert sich jedoch der Geschmackssinn oder der Appetit. Spezielle Ernährungsberatung kann dabei helfen, trotz dieser Herausforderungen eine optimale Nährstoffversorgung sicherzustellen.
Die psychische Belastung einer Krebserkrankung ist oft erheblich. Ängste, Depressionen oder Überforderung sind normale Reaktionen. Professionelle psychoonkologische Betreuung kann dabei helfen, mit diesen Gefühlen umzugehen und Bewältigungsstrategien zu entwickeln. In Österreich bieten viele Krebszentren und die Österreichische Krebshilfe entsprechende Unterstützung an.
Körperliche Aktivität kann während und nach einer Krebsbehandlung sehr wertvoll sein. Angepasste Bewegungsprogramme können Müdigkeit reduzieren, die Stimmung verbessern und die körperliche Fitness erhalten. Wichtig ist, die sportlichen Aktivitäten mit dem Behandlungsteam abzustimmen und auf die individuellen Möglichkeiten anzupassen.
Die Rückkehr in das Berufsleben nach einer Krebsbehandlung ist ein wichtiger Schritt zurück zur Normalität. Oft sind jedoch Anpassungen notwendig, wie reduzierte Arbeitszeit oder veränderte Aufgaben. In Österreich gibt es spezielle Beratungsstellen, die bei der beruflichen Wiedereingliederung unterstützen und über rechtliche Aspekte informieren.
Der Austausch mit anderen Betroffenen kann sehr hilfreich sein. Selbsthilfegruppen bieten die Möglichkeit, Erfahrungen zu teilen und voneinander zu lernen. Die Österreichische Krebshilfe koordiniert ein breites Netzwerk an Selbsthilfegruppen in ganz Österreich, die regelmäßige Treffen und Aktivitäten anbieten.
Apotheken spielen eine wichtige Rolle in der Betreuung von Krebspatienten. Als erste Anlaufstelle für Medikamentenfragen und kompetente Beratungspartner bieten sie wertvolle Unterstützung im Therapieverlauf.
Die pharmazeutische Betreuung von Krebspatienten erfordert besondere Expertise und Sensibilität. Apotheker können bei der optimalen Einnahme von Medikamenten beraten, über mögliche Nebenwirkungen aufklären und bei der Therapietreue unterstützen. Eine enge Zusammenarbeit mit dem behandelnden Onkologen gewährleistet eine bestmögliche Betreuung.
Krebspatienten nehmen oft mehrere Medikamente gleichzeitig ein. Das Risiko für Wechselwirkungen ist daher erhöht. Apotheker prüfen die Medikation auf mögliche Interaktionen und geben Empfehlungen für die optimale Einnahme. Ein detaillierter Medikationsplan hilft dabei, den Überblick zu behalten.
Bei auftretenden Nebenwirkungen sind Apotheker oft die ersten Ansprechpartner. Sie können beurteilen, ob Symptome medikamentenbedingt sind und entsprechende Empfehlungen geben. Wichtig ist die Unterscheidung zwischen harmlosen und behandlungsbedürftigen Nebenwirkungen sowie die rechtzeitige Weiterleitung an den Arzt wenn nötig.
Apotheken führen eine Vielzahl von Hilfsmitteln und speziellen Pflegeprodukten für Krebspatienten. Dazu gehören hautschonende Pflegeprodukte, Perücken und Kopfbedeckungen, Kompressionsstrümpfe oder Ernährungssupplemente. Die fachkundige Beratung hilft bei der Auswahl der geeigneten Produkte.
Die Österreichische Krebshilfe ist die wichtigste Anlaufstelle für Betroffene und Angehörige. Sie bietet umfassende Information, Beratung und Unterstützung in allen Phasen der Erkrankung. Zusätzlich gibt es in jedem Bundesland spezialisierte Beratungsstellen und Krebszentren, die interdisziplinäre Betreuung anbieten.
Bei akuten Problemen außerhalb der regulären Öffnungszeiten stehen Notfall-Apotheken zur Verfügung. Der aktuelle Apothekennotdienst ist unter der Telefonnummer 1455 abrufbar oder online unter www.apotheker.or.at einsehbar. Viele Apotheken bieten auch einen 24-Stunden-Bereitschaftsdienst für dringende Medikamentenbeschaffung an.