Analgetika sind Arzneimittel, die zur Linderung von Schmerzen eingesetzt werden. Sie wirken durch verschiedene Mechanismen im Körper und blockieren oder reduzieren die Weiterleitung von Schmerzsignalen an das Gehirn. Je nach Wirkstoff greifen sie an unterschiedlichen Stellen des Schmerzgeschehens ein - von der Entstehung der Schmerzsignale im Gewebe bis hin zur Verarbeitung im zentralen Nervensystem.
In österreichischen Apotheken sind sowohl rezeptfreie als auch verschreibungspflichtige Analgetika erhältlich. Rezeptfreie Schmerzmittel eignen sich für leichte bis mäßige Schmerzen und können ohne ärztliche Verordnung erworben werden. Verschreibungspflichtige Präparate kommen bei stärkeren Schmerzen zum Einsatz und erfordern eine ärztliche Verordnung.
Bei der Anwendung von Analgetika sind wichtige Sicherheitsaspekte zu beachten: Die angegebene Dosierung sollte nicht überschritten werden, und bei länger anhaltenden Beschwerden ist eine ärztliche Abklärung erforderlich. Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sowie individuelle Unverträglichkeiten müssen berücksichtigt werden.
NSAR hemmen die Bildung von Prostaglandinen, körpereigenen Botenstoffen, die Schmerzen, Entzündungen und Fieber fördern. Sie eignen sich besonders gut bei entzündungsbedingten Schmerzen, Kopfschmerzen, Zahnschmerzen, Menstruationsbeschwerden und rheumatischen Erkrankungen. Ihre dreifache Wirkung - schmerzlindernd, entzündungshemmend und fiebersenkend - macht sie zu vielseitig einsetzbaren Analgetika.
Die wichtigsten NSAR-Wirkstoffe umfassen:
NSAR können Magen-Darm-Beschwerden, Nierenfunktionsstörungen und Herz-Kreislauf-Probleme verursachen. Bei längerer Anwendung über 7-10 Tage sollte eine ärztliche Beratung erfolgen. Besondere Vorsicht ist bei Magengeschwüren, Nierenproblemen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen geboten. Die gleichzeitige Einnahme mit blutverdünnenden Medikamenten erfordert eine ärztliche Überwachung.
Paracetamol zählt zu den meistverwendeten Schmerzmitteln in Österreich und wirkt sowohl schmerzlindernd als auch fiebersenkend. Die empfohlene Tagesdosis für Erwachsene beträgt maximal 4000 mg, aufgeteilt auf mehrere Einzeldosen. Besondere Vorsicht ist bei Leberschäden oder regelmäßigem Alkoholkonsum geboten.
In österreichischen Apotheken sind verschiedene Paracetamol-Präparate erhältlich, darunter Tabletten, Kapseln, Brausetabletten und Zäpfchen. Bekannte Marken umfassen Ben-u-ron, Mexalen und Paracetamol-ratiopharm in unterschiedlichen Wirkstärken.
Metamizol (Novaminsulfon) zeichnet sich durch seine starke schmerzlindernde und krampflösende Wirkung aus. Aufgrund des seltenen, aber schwerwiegenden Risikos einer Agranulozytose ist es in Österreich verschreibungspflichtig und sollte nur nach ärztlicher Anweisung angewendet werden.
Topische Analgetika bieten eine gezielte Schmerztherapie durch direkte Anwendung auf die betroffene Hautstelle. Diese Darreichungsformen ermöglichen eine lokale Wirkstoffkonzentration bei gleichzeitig geringerer systemischer Belastung des Organismus.
NSAR-haltige Präparate wie Voltaren, Dolgit oder Ibutop enthalten Wirkstoffe wie Diclofenac oder Ibuprofen. Pflanzliche Alternativen umfassen Arnika-Präparate, Pferdesalbe oder Präparate mit Capsaicin aus Cayennepfeffer.
Die äußerliche Anwendung ermöglicht eine schnelle Wirkstoffaufnahme über die Haut direkt am Schmerzort, wodurch systemische Nebenwirkungen minimiert werden.
Kombinationspräparate vereinen mehrere Wirkstoffe in einem Medikament und bieten oft eine verstärkte schmerzlindernde Wirkung. Besonders bewährt haben sich Analgetika mit Koffein-Zusatz, da Koffein die Wirkung von Paracetamol, Acetylsalicylsäure und Ibuprofen um etwa 40% verstärken kann.
Kombinationspräparate sind besonders sinnvoll bei wiederkehrenden Kopfschmerzen, Migräne und wenn Einzelwirkstoffe nicht ausreichend wirken. Sie ermöglichen eine geringere Dosierung der einzelnen Komponenten bei gleichzeitig verbesserter Wirksamkeit. Wichtig ist jedoch, die Gesamtdosis aller enthaltenen Wirkstoffe zu beachten, um Überdosierungen zu vermeiden.
Die korrekte Dosierung von Analgetika richtet sich nach Alter, Körpergewicht und Schmerzintensität. Erwachsene können in der Regel die auf der Packungsbeilage angegebene Standarddosis verwenden, während bei Kindern und Jugendlichen eine gewichtsabhängige Dosierung erforderlich ist.
Besondere Vorsicht ist bei Schwangerschaft und Stillzeit geboten. Paracetamol gilt als sicherste Option, während ASS im letzten Schwangerschaftsdrittel vermieden werden sollte. Wechselwirkungen können mit Blutverdünnern, Blutdruckmedikamenten und anderen Schmerzmitteln auftreten.
Konsultieren Sie einen Arzt bei anhaltenden Schmerzen über drei Tage, Fieber über 39°C oder bei Nebenwirkungen. Lagern Sie Analgetika trocken und bei Raumtemperatur. Ihr Apotheker berät Sie gerne zur optimalen Auswahl und Anwendung.