Cholesterin ist eine lebenswichtige, fettähnliche Substanz, die in allen Körperzellen vorkommt und für verschiedene Körperfunktionen unentbehrlich ist. Der Körper benötigt Cholesterin für die Bildung von Zellmembranen, Hormonen wie Testosteron und Östrogen sowie für die Produktion von Gallensäuren, die bei der Fettverdauung helfen.
Man unterscheidet zwischen zwei wichtigen Cholesterinarten: LDL-Cholesterin (Low-Density-Lipoprotein), oft als "schlechtes" Cholesterin bezeichnet, transportiert Cholesterin zu den Geweben und kann sich an Arterienwänden ablagern. HDL-Cholesterin (High-Density-Lipoprotein), das "gute" Cholesterin, transportiert überschüssiges Cholesterin zurück zur Leber.
Normale Cholesterinwerte liegen bei gesunden Erwachsenen unter 200 mg/dl Gesamtcholesterin. Risikofaktoren für erhöhte Cholesterinwerte umfassen:
Erhöhte Cholesterinwerte können zu Arterienverkalkung, Herzinfarkt und Schlaganfall führen, weshalb eine rechtzeitige Behandlung entscheidend ist.
In österreichischen Apotheken stehen verschiedene wirksame cholesterinsenkende Medikamente zur Verfügung. Die wichtigste Medikamentengruppe sind die Statine, die die körpereigene Cholesterinproduktion hemmen. Zu den häufig verschriebenen Statinen gehören Atorvastatin, Simvastatin und Rosuvastatin, die sich in ihrer Wirkstärke und Halbwertszeit unterscheiden.
Ezetimib stellt eine weitere Behandlungsoption dar, indem es die Cholesterinaufnahme im Darm blockiert. Oft wird es in Kombinationspräparaten mit Statinen angeboten, um eine verstärkte cholesterinsenkende Wirkung zu erzielen. Fibrate wie Fenofibrat werden hauptsächlich bei erhöhten Triglyceridwerten eingesetzt und können zusätzlich das HDL-Cholesterin erhöhen.
Die meisten cholesterinsenkenden Medikamente sind in Österreich verschreibungspflichtig und erfordern eine ärztliche Verordnung. Rezeptfreie Präparate wie Omega-3-Fettsäuren oder pflanzliche Sterole können unterstützend wirken, ersetzen aber bei deutlich erhöhten Werten keine verschreibungspflichtigen Medikamente.
Die Dosierung erfolgt meist einmal täglich, vorzugsweise abends, da die körpereigene Cholesterinproduktion nachts am höchsten ist. Regelmäßige Laborkontrollen sind wichtig, um die Wirksamkeit zu überwachen und mögliche Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen.
Neben verschreibungspflichtigen Medikamenten bieten natürliche Cholesterinsenker eine wirksame Ergänzung zur Senkung erhöhter Cholesterinwerte. Omega-3-Fettsäuren aus Fischölkapseln gehören zu den bewährtesten Nahrungsergänzungsmitteln und unterstützen nachweislich die Herzgesundheit durch Senkung der Triglyceride und Verbesserung des HDL-Cholesterins.
Artischockenextrakt wirkt durch seine Bitterstoffe cholesterinsenkend und unterstützt die Leberfunktion. Mariendistel schützt zusätzlich die Leber vor oxidativem Stress. Beta-Glucan aus Haferkleie-Präparaten bindet Gallensäuren im Darm und fördert dadurch die natürliche Cholesterinausscheidung.
Bei der Kombination mit verschreibungspflichtigen Cholesterinsenkern ist unbedingt Rücksprache mit dem Arzt oder Apotheker zu halten, da Wechselwirkungen auftreten können. Besonders Roter Reis sollte nicht gleichzeitig mit Statinen eingenommen werden.
Die regelmäßige Überwachung der Cholesterinwerte ist entscheidend für eine erfolgreiche Therapie. Moderne Cholesterin-Schnelltests für den Hausgebrauch ermöglichen eine einfache Selbstkontrolle ohne Arztbesuch. Diese Tests liefern bereits nach wenigen Minuten zuverlässige Ergebnisse für Gesamtcholesterin, HDL- und LDL-Cholesterin.
Kombinierte Blutzuckermessgeräte mit Cholesterinfunktion bieten den Vorteil, mehrere wichtige Blutwerte mit einem Gerät zu kontrollieren. Die dazugehörigen Teststreifen sind einzeln erhältlich und einfach in der Handhabung. Ein kleiner Tropfen Blut aus der Fingerkuppe genügt für die Messung.
Trotz zuverlässiger Heimtests sollte mindestens alle sechs Monate eine professionelle Blutuntersuchung beim Arzt erfolgen. Diese umfasst zusätzliche Parameter wie Triglyceride und Lipoprotein(a) und gewährleistet eine umfassende Bewertung des Herz-Kreislauf-Risikos.
Eine bewusste Ernährung spielt eine zentrale Rolle bei der Cholesterinkontrolle. Spezielle cholesterinarme Diätprodukte und hochwertige Margarine mit Pflanzensterinen können dabei helfen, den LDL-Cholesterinspiegel natürlich zu senken. Diese Produkte sind wissenschaftlich erprobt und können als Teil einer ausgewogenen Ernährung bis zu 10% zur Cholesterinreduktion beitragen.
Ballaststoffe sind wahre Cholesterinsenker. Beta-Glucan aus Hafer und Gerste sowie Pektine aus Äpfeln haben nachweislich positive Effekte auf den Cholesterinstoffwechsel. Nahrungsergänzungsmittel mit konzentrierten Ballaststoffen bieten eine praktische Möglichkeit, die tägliche Zufuhr zu optimieren und gleichzeitig die Verdauung zu fördern.
Bestimmte Vitamine und Mineralstoffe unterstützen einen gesunden Cholesterinstoffwechsel. Vitamin E schützt vor Oxidation, B-Vitamine fördern den Stoffwechsel und Omega-3-Fettsäuren haben entzündungshemmende Eigenschaften. Eine gezielte Supplementierung kann die diätetischen Maßnahmen sinnvoll ergänzen.
Regelmäßige körperliche Aktivität ist ein Eckpfeiler der Cholesterintherapie. Bereits 30 Minuten moderate Bewegung täglich können das HDL-Cholesterin erhöhen und gleichzeitig das LDL-Cholesterin senken. Ein gesundes Körpergewicht zu erreichen und zu halten, verstärkt diese positiven Effekte zusätzlich.
Rauchen senkt das "gute" HDL-Cholesterin und beschleunigt die Arterienverkalkung. Ein Rauchstopp ist daher essentiell für die Herz-Kreislauf-Gesundheit. Chronischer Stress kann ebenfalls den Cholesterinspiegel negativ beeinflussen. Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga oder autogenes Training helfen dabei, Stress abzubauen und das Wohlbefinden zu steigern.
Cholesterinsenker können mit verschiedenen anderen Arzneimitteln interagieren. Besonders wichtig sind Wechselwirkungen mit blutverdünnenden Medikamenten, bestimmten Antibiotika und Antimykotika. Auch Grapefruitsaft kann die Wirkung mancher Statine verstärken. Eine sorgfältige Überprüfung aller eingenommenen Medikamente durch Ihren Apotheker ist daher unerlässlich.
Moderne Cholesterinsenker sind in der Regel gut verträglich, können aber in seltenen Fällen Nebenwirkungen verursachen. Mögliche Beschwerden umfassen Muskelschmerzen, Verdauungsprobleme oder Leberwertveränderungen. Bei Lebererkrankungen oder bestimmten Muskelerkrankungen dürfen manche Präparate nicht angewendet werden. Eine individuelle Risiko-Nutzen-Bewertung ist wichtig.
Während der Schwangerschaft und Stillzeit sind die meisten cholesterinsenkenden Medikamente kontraindiziert, da Cholesterin für die kindliche Entwicklung wichtig ist. In dieser Zeit stehen diätetische Maßnahmen und Lifestyle-Änderungen im Vordergrund. Eine engmaschige ärztliche Betreuung ist erforderlich, um Mutter und Kind optimal zu schützen.
Die Cholesterintherapie erfordert regelmäßige Laborkontrollen zur Überwachung der Wirksamkeit und Sicherheit. Neben den Cholesterinwerten werden auch Leberwerte und bei bestimmten Medikamenten die Muskelenzyme kontrolliert. Diese Untersuchungen finden meist alle 3-6 Monate statt und ermöglichen eine optimale Therapieeinstellung.
Ihre Apotheke in Österreich bietet umfassende Beratung rund um die Cholesterintherapie. Von der korrekten Einnahme der Medikamente über die Erkennung von Nebenwirkungen bis hin zu Ernährungstipps - das pharmazeutische Team steht Ihnen mit Fachwissen zur Seite. Nutzen Sie auch die Möglichkeit von Medikationsreviews und speziellen Beratungsterminen für eine optimale therapeutische Betreuung.